40 Jahre Innovation: farm feiert Gründungskultur
Ein bedeutender Meilenstein für den Gründungsstandort Konstanz: Mit einem vielfältigen Programm feierte das Innovations- und Gründungszentrum farm am 18. Juli 2025 gemeinsam mit über 250 Gästen 40 Jahre erfolgreiche Gründungsförderung. Die Veranstaltung verband die bewegte Geschichte des Technologiezentrums mit einem Ausblick in die Zukunft der Start-up-Szene in der Bodenseeregion – ganz nach dem Jubiläumsmotto „Gründung feiern & fördern“.

Festakt: Würdigung von gestern, Impulse für morgen
Den feierlichen Höhepunkt bildete der offizielle Festakt, bei dem zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Start-up-Szene zusammenkamen.
Oberbürgermeister Uli Burchardt, gleichzeitig Vorstandsvorsitzender des Fördervereins farm e.V., eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort zur Rolle des Zentrums als „Leuchtturm für Innovation und Unternehmungsgeist“. Er hob die Bedeutung eines starken Netzwerks für den Wirtschaftsstandort Konstanz hervor und betonte die kontinuierliche Unterstützung der Stadt.

Ministerialdirektor Michael Kleiner, angereist mit Vertreter:innen des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, hielt die offizielle Laudatio auf 40 Jahre Technologiezentrum. Er würdigte insbesondere die Rolle der Technologiezentren als tragende Säule des Innovationsstandorts Baden-Württemberg.

Für eine persönliche Gründerinnenperspektive sorgte Julia Zimmermann, Mitgründerin von EVERSION Technologies und aktuelle farm-Bewohnerin. In ihrer Keynote zum Thema „Erfolgsfaktor Ökosystem“ beleuchtete sie die Bedeutung von Netzwerken, Frühphasenförderung und regionalen Investor:innenkreisen für junge Start-ups.


Ein besonders bewegender Moment war die Begrüßung von Ehrengästen der ersten Stunde:
- Prof. Dr. Dr. Johann Löhn (ehem. Technologiebeauftragter des Landes BW, ehem. Vorsitzender der Steinbeis-Stiftung)
- Dr. Horst Eickmeyer (OB a. D.)
- Prof. Olaf Harder (ehem. Rektor der HTWG Konstanz)
Prof. Löhn erinnerte mit einer Anekdote an Ministerpräsident Lothar Späth, dessen Initiative 1983 die Gründung der Technologiezentren ins Rollen brachte – auch in Konstanz, wo am 1. Juli 1985 nach nur einem Jahr Planungsphase eröffnet wurde.

Christina Groll, heutige Leiterin der farm, schlug in ihrer Rede den Bogen von der Gründungszeit bis zur heutigen Innovationsmarke farm. Symbolisch hatte sie einen Kassettenrekorder aus dem Gründungsjahr 1985 dabei – begleitet von einem eindrucksvollen Live-Sketching der Illustratorin Nadine Heidegger.

Zum Abschluss stellte Wolfgang Münst, Vorstandsvorsitzender der Crescere Stiftung Bodensee, das neu geschaffene Semina farm.Stipendium vor. Mit 24.000 Euro Fördervolumen richtet es sich gezielt an junge Gründende aus technologie-, kreativ- oder sozialorientierten Bereichen – besonders auch an Menschen mit strukturellen Benachteiligungen. Mehr Infos: www.konstanz.farm/stipendium


Ausstellung & Lunch: Rückblick und Begegnung

Beim anschließenden Lunch kam es zu regen Gesprächen zwischen ehemaligen Gründer:innen, Unterstützer:innen und neuen Start-up-Akteur:innen. Im Lichthof der farm dokumentierte eine umfangreiche Ausstellung anhand originaler Südkurier-Artikel den Weg von der Technologiefabrik in der Blarerstraße bis zur farm in der Bücklestraße – für viele ein Wiedersehen mit der eigenen Gründungsgeschichte.


Nachwuchspitch: Schüler:innen entwickeln Geschäftsideen
Bereits am Vormittag zeigte die farm, wie Zukunftsförderung aussieht: Beim Start-up BW Young Talents Workshop entwickelten 16 Schüler:innen der Gemeinschaftsschule Gebhard, des Ellenrieder-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Schule eigene Geschäftsideen.

Angeleitet von Sandra Grimm und Finn Wilkesmann vom Start-up BW-Team arbeiteten die Jugendlichen mit Design Thinking und Business Model Canvas an ihren Projekten. Im Pitch-Finale präsentierten vier Teams ihre Ideen einer Jury mit:
- Rita Strassburg (Steinbeis Transferzentrum)
- Bakisi Nsakala (Gründer & farm-Bewohner)
- Jona Asbach (IST Institut Konstanz)

Der Preis für die kreativste Idee ging an das Team mit der Produktidee „Sip Safe“ – ein Pulver zur Erkennung von K.O.-Tropfen. Die Erstplatzierten haben nun die Chance auf das Landesfinale in Stuttgart.
„Wir schaffen Räume, in denen junge Menschen ihre Ideen entwickeln und unternehmerisches Denken erleben können“, so Christina Groll.
Gründungsparty: KI-Keynote, Netzwerken & Sommerfeeling
Ab 17:30 Uhr öffnete die farm ihre Türen zur großen Gründungsparty. Die Start-up-Community aus der Region kam zusammen, um bei Musik, Getränken und bestem Sommerwetter zu feiern, sich zu vernetzen und Innovationen zu teilen.

Zum Auftakt sprach Fabian Schmidt, Mitgründer von NextMobilityLabs und Dozent an der Universität Konstanz, in seinem Impulsvortrag über „Künstliche Intelligenz in der Gründung“. Seine These: „In zehn Jahren wird es kaum noch Start-ups geben, die ohne KI bestehen können.“

Die Party wurde zum lebendigen Ort der Begegnung – ganz im Sinne der offenen Innovationskultur, für die die farm steht.
Blick hinter die Kulissen: Führungen durch das innolab bodensee
Wer tiefer eintauchen wollte, konnte das 2023 eröffnete innolab bodensee in geführten Touren erkunden. Der moderne Makerspace bietet Raum für Prototyping, interdisziplinäre Entwicklung und Produktoptimierung – ein weiterer Meilenstein für den Innovationsstandort Konstanz.

Jubiläumsbroschüre erschienen
Begleitend zur Veranstaltung ist die neue Jubiläumsbroschüre erschienen: Sie erzählt die Geschichte des Technologiezentrums, porträtiert aktuelle Akteur:innen und bietet Einblicke in das heutige Start-up-Ökosystem der Region. Die Broschüre ist ab sofort kostenlos in der farm erhältlich.

Fazit:
Vier Jahrzehnte Gründungsförderung, ein Tag voller Begegnungen, Impulse und Inspiration. Unsere Jubiläumsfeier hat gezeigt, wie stark die Wurzeln der Start-up-Kultur in Konstanz sind – und wie viel Zukunft in ihr steckt. Gründung feiern & fördern – gestern, heute und morgen.

Schön, dass ihr mit gefeiert habt!
Euer farm-Team