Mit Sally ins Weltall? Wie ein digitaler Coach hilft, irdische Probleme zu lösen
Seit der Corona-Pandemie ist mentale Gesundheit im Home Office ein häufig diskutiertes Thema. „sklls“ hat die Relevanz von Coaching und Begleitung von Arbeitnehmer:innen bereits zuvor erkannt und eine digitale Lösung geschaffen: ein virtueller Coach, der unkompliziert in den Arbeitsalltag integriert werden kann. Im Gespräch mit farm erklärt Co-Founderin Marina Eckert, wie es zur Gründung kam, wie virtuelles Coaching funktioniert und warum ihr Produkt einen Raumanzug trägt.
Marina, du hast meist digitale Unterstützung dabei, wenn du dein Unternehmen und Produkt präsentierst – wer ist das?
Marina Eckert: Das ist Sally. Sie ist ein digitaler Coach – und unser Produkt. Wir haben sie entwickelt, um vor allem Berufseinsteiger:innen, Young Professionals und Personen mit ersten Führungsaufgaben zu helfen, ihren Berufsalltag besser zu bestreiten.
Wie genau kann Sally da helfen?
Marina Eckert: Stellen wir uns einen Berufseinsteiger vor – nennen wir ihn Max. Er ist unsicher, weil er in einem Meeting vor dem Management seine ersten Resultate pitchen soll, aber nicht weiß, wie er die Aufgabe angeht. Nun kann er sich an Sally wenden, die ihm durch Fragetechniken und Methoden aus der Psychologie und dem Business Coaching dabei hilft, sich zu strukturieren, Aufgaben gezielt anzugehen und sie so besser zu meistern.
Das klingt sehr überzeugend: Einfach das Problem benennen und schon gibt Sally die richtige Antwort?
Marina Eckert: Nicht ganz. Eine Interaktion mit Sally läuft nicht so ab, dass man ihr ein Problem schildert, und sie die Lösung auf dem Tablett serviert. Wie in einem realen Coaching weist sie vielmehr auf Wege hin, erfragt, wie ähnliche Situationen gelöst wurden oder welche Bedürfnisse den eigenen Gefühlen zugrunde liegen. Sally gibt einem die Chance, eine andere Perspektive einzunehmen und sich weiterzuentwickeln – „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist hier das Motto.
Ersetzt sie also einen menschlichen Coach?
Marina Eckert: Sie ist eher eine Ergänzung zum menschlichen Experten. Sally ist gut in den Arbeitsalltag integrierbar und stets verfügbar, sie kann auch dabei helfen, mit kleineren Hürden zurechtzukommen oder zu wissen, wo man bei einem Problem ansetzt. Oft ist sie auch ein niederschwelliger Einstieg in ein reguläres Coaching. Ein echter Coach kann dann beispielsweise auch auf Körpersprache eingehen und vielschichtiger arbeiten.
Warum setzt ihr auf einen virtuellen Coach, anstatt auf menschliche Unterstützung im Arbeitsalltag?
Marina Eckert: Als wir aus dem Gründungsteam frisch in unser Berufsumfeld eingestiegen sind, hatten wir alle an der ein oder anderen Stelle das Gefühl, dass uns Coaching weiterhelfen könnte. Wir haben uns also gegenseitig gecoacht und gemerkt, dass uns das weiterhilft – diese Möglichkeit hat aber natürlich nicht jede:r. Deswegen wollten wir eine Lösung entwickeln, die möglichst vielen Menschen zur Verfügung gestellt werden kann.
Kennt Sally denn schon die Herausforderungen des Home Office in Pandemiezeiten?
Marina Eckert: Auch da kann sie weiterhelfen. Häufig geht es hier um ähnliche Probleme – die Strukturierung von Prozessen, den Arbeitsalltag oder die Zusammenarbeit im Team. Generell ist durch die Pandemie die Wertschätzung von Coaching und Arbeitspsychologie an vielen Stellen gewachsen. Das ist natürlich eine erfreuliche Entwicklung. Außerdem haben wir festgestellt, dass die mentale Gesundheit und Begleitung von Mitarbeitenden seit der Pandemie bei vielen Unternehmen mehr in den Fokus gerückt ist, und sie eher geneigt sind, solche Angebote zur Verfügung zu stellen.
Wie habt ihr Sally Zukunft geplant? Steht ein Flug ins Weltall an? Sie trägt einen Raumfahrtanzug…
Marina Eckert: (Lacht) nein, das ist nicht geplant. Sally wurde nach der ersten US-Amerikanerin im Weltraum benannt, und das kam super an – und fällt auf. Wir arbeiten ständig daran, dass unsere Sally noch smarter wird. Insgesamt ist es uns aber besonders wichtig, dass wir das Feedback von Kund:innen einbeziehen und uns dahingehend weiterentwickeln. So kann Sally den Bedürfnissen der Nutzer:innen am besten gerecht werden.
Marina, vielen Dank für das Gespräch!
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